Wenn’s einem trotz eines 2:1 Siegs im Derby gegen Schwanberg die Schuhe auszieht

Ein hart umkämpftes Derby oder die one man Show des Unparteiischen

Dass Fehlpfiffe passieren können und auch werden, ja, das ist im Fußball einfach so. Wenn allerdings so wie heute ein vollkommen indisponierter Schiedsrichter eine sehr eigenwillige Regelauslegung (auf beiden Seiten) an den Tag legt, eine seiner wesentlichen Aufgaben, nämlich den Schutz der Spieler komplett zu vergessen und zu allem Überdruss auch noch Gefallen an der munteren Vergabe von Karten jeder Farbe zu finden scheint, dann darf die Leistung dieses Herrn schon hinterfragt werden.

Klar ist, dass es einen Mangel an Schiedsrichtern gibt, der sich leider in Spielen wie heute manifestiert. Wenn dann jedoch wie heute „Tatsachenentscheidungen“ des Manns in Schwarz im schlimmsten Fall zu einer massiven Beeinflussung eines Wettbewerbs führen, dann ist es Zeit für Verband und die steirischen Schiedsrichterverantwortlichen, hier entsprechend einzugreifen und Vorstellungen wie heute auch entsprechend zu sanktionieren. Und zwar nicht, indem man sich wie aus der Vergangenheit bekannt fast provokant hinter den Schiedsrichter stellt, sondern auch einmal bereit ist, solche Leistungen kritisch zu hinterfragen, Fehler einzugestehen und entsprechend zu korrigieren.

Denn die heute gezeigte Leistung rückt jene der beiden Mannschaften leider komplett in den Hintergrund.

Rückt ein von viel Kampf und Krampf auf beiden Seiten geprägtes, hart umkämpftes Spiel und im Endeffekt leider auch den tollen, heroisch erkämpften 2:1 Auswärtssieg, mit dem man dem SV Bad Schwanberg die erste Heimniederlage der gesamten Saison zufügt, in den Hintergrund.

Unsere Mannschaft, bei der heute mit Jan-Peter Koch, Peter Puster, Luca Cuscito, Michel Micossi neben Jure Perger und Leon Koller gleich 6 Spieler fehlen, findet gut in dieses Spiel, eine erste Riesenmöglichkeit lässt man nach nur 5 Minuten allerdings ungenutzt. Besser macht es Kapitän Sebastian Zier nur wenige Minuten später. Nimmt einen perfekt temperierten Pass mit der Brust mit und bezwingt Torhüter Struc mit einem platzierten Schuss zum 0:1 in der 9. Minute. Danach vergeben beide Mannschaften einige echte Hochkaräter, ehe Semin Mrkaljevic in der 35. Minute von einem Schiedsrichter ohne erkennbare Linie zum Glück nur Gelb für ein Einsteigen mit viel zu hohem Verletzungsrisiko sieht, das sich ehrlicherweise Rot verdient hätte und für berechtige Proteste auf der Tribüne sorgt.

Nach der Pause kann unsere Mannschaft durch einen sicher verwandelten Foulelfmeter von Tadej Zagar-Knez den Vorsprung schließlich auf 0:2 ausbauen und wähnt sich angesichts fehlender Chancen der Gastgeber auch lange als sicherer Sieger.

Dabei hat man heute jedoch die Rechnung ohne den Mann in Schwarz gemacht, der sich anscheinend mehr Dramatik für dieses Spiel wünscht und nach rüdem, wiederholtem Foulspiel an Domagoj Beslic nicht etwa dessen Gegenspieler Gelb, sondern Trainer Michael Herrmann, der seinen zu diesem Zeitpunkt im wahrsten Sinne des Wortes aus den Schuhen gehauenen Spieler vor anderen Spielern lediglich schützen möchte, Rot zeigt.

Der eigentliche Skandal und in Wahrheit eine Riesensauerei, gegen die wir uns auch mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln wehren werden, folgt zur Verwunderung aller allerdings erst später, nämlich nach Spielende. Und zwar dadurch, dass er dem verletzt am Boden liegenden SVG Spieler unerklärlicherweise und vor allem für niemanden ersichtlich erst nach dem Spiel im späteren Spielbericht plötzlich eine gelbe Karte mit Folgen (5. Gelbe) „verabreicht“.

Wie, wo und warum er das gemacht haben will, das bleibt dabei sein Geheimnis. Nennt sich Tatsachenentscheidung, ist als „Kritik“ im Spielbericht vermerkt, eine gelbe Karte wurde aber definitiv niemals gezeigt.

In- und außerhalb des Spielfeldes hat jedenfalls niemand diese ominöse Geisterkarte gesehen, gegen die sich als Beweis unzählige Spieler beider Seiten und auch der Bericht eines unabhängigen (oder dem SV Bad Schwanberg zugehörigen) Redakteurs anführen lassen, den wir euch hiermit auch nicht vorenthalten möchten und wo diese mit Sicherheit nie gezeigte Karte auch entsprechend fehlt. 

Doch zurück zu diesem Spiel: Nach einem leider unnötigen Foul (bei einem Ball, den unser Geburtstagskind, der wie immer sichere Torhüter Patrick Haider längst unter Kontrolle gebracht hatte) und dem daraus resultierenden Elfmeter durch Elias Veit zum 1:2 kommt Schwanberg zwar noch einmal kurz auf, offensiv fehlen bei den Gastgebern heute aber die entsprechenden Mittel, um eine dezimierte, aber über den Großteil dieses Spiels sehr stabile SVG Defensive (Adrijan Sac wird nach der 2. gelben Karte ebenfalls des Feldes verwiesen) wirklich in Bedrängnis zu bringen.

Nach 97 langen Minuten ist dann allerdings Schluss und wir können die nächsten 3 Punkte einfahren, die heute jedoch äußerst hart und gegen viele Widrigkeiten erkämpft werden mussten.

Den verletzten Spielern Domagoj Beslic und Elias Veit wünschen wir auf diesem Weg gute Besserung und hoffen in beiden Fällen auf schnelle Genesung, Bilder von den Verletzungen ersparen wir euch, leiten diese dem Verband auf Wunsch jedoch gerne weiter.

Fazit: Das war heute mit Sicherheit kein Fußballleckerbissen, sondern viel Kampf und Krampf in einem zerfahrenen Derby mit vielen Aufregern, aber ohne echte spielerische Highlights. Im Endeffekt jedoch holt man sich die erhofften 3 Punkte, die man angesichts einer Vielzahl an fast schon leichtfertig vergebenen Chancen allerdings leichter einfahren hätte können.

Beide Mannschaften versuchen es über weite Strecken des Spiels mit meist untauglichen Mitteln und schaffen es nicht, Ruhe und eine entsprechende Linie ins Spiel zu bringen. Da Schwanberg nach dem Anschlusstreffer trotz numerischer Überlegenheit jedoch nicht mehr zulegen kann, nehmen wir die 3 Punkte mit nachhause und rücken so wieder weiter an die Tabellenspitze heran.

Bravo Jungs und weiter so!

Eine Anmerkung noch: Der SVG war vor diesem Spiel gemeinsam mit Hengsberg einsam Führender in der Fair play Wertung, heute allerdings hat man(n) es sogar geschafft, diese Statistik auf den Kopf zu stellen.