Katastrophale 90 Minuten führen zum Ende einer langen Derby – Serie

Eine klare, aber hausgemachte 0:4 Niederlage gegen Großklein

Es ist schwer, nach einer katastrophalen Vorstellung wie der heutigen die richtigen Worte zu finden. Denn hinhauen und nachtreten, das hilft nach einem Spiel wie heute wohl nicht wirklich. Schönreden allerdings auch nicht. Und so versuche ich es mit Objektivität. Mal schauen, ob das nach diesem Spiel gelingt.

EDIT Mo,08.04.2019: Eine kurze Erklärung und die Hintergründe für dieses Aufreten gibt es hier nachzulesen.

Denn was große Teile unsere Mannschaft heute vor den Augen vieler Fans in Großklein abgeliefert haben, das bedarf mit Sicherheit einer internen Nachbetrachtung. Nicht, weil man heute hier in eine 0:4 Niederlage geschlittert ist sondern ausschließlich aufgrund der Art und Weise, wie diese zustande gekommen ist. Hier zur Tagesordnung überzugehen, das wird schwer möglich sein. Auch, weil die Zuseher heute etwas sehen, das selbst unsere jüngsten Nachwuchsspieler immer und immer wieder zu hören kriegen: Kämpfen und laufen, das muss man immer. Egal, ob’s läuft oder nicht, wer immer der Gegner ist. Und das hat der Großteil unserer Spieler heute leider von Beginn weg vermissen lassen.

Großklein? War in einem in Summe schwachen Derby nicht wirklich besser, glänzte jedoch durch Einsatz, Kompromisslosigkeit in der Defensive, durch viel Laufarbeit, durch dieses absolute Wollen und vor allem durch Teamgeist und geht am heutigen Nachmittag aus diesen Gründen auch als verdienter Sieger vom Platz.

Auch, weil der SVU Tondach Gleinstätten (ohne die verletzten Dominik Divjak und Jure Volmajr, dafür jedoch mit Heimkehrer Tobias Draschl mit einem Kurzeinsatz) heute so gut wie alles falsch und den Gegner durch schwere individuelle Fehler stark macht. Und quasi mit einem Rückstand in diese Partie geht. Ein Vorstoß von Daniel Weber, der von zwei Spielern nur halbherzig attackiert wird, ein absolut haltbarer, wenn auch undankbarer Aufsitzer und es steht 1:0 für die Gastgeber nach nicht einmal 5 Minuten.

Danach plätschert dieses Spiel dahin und beide Mannschaften zeigen wenig attraktiven Fußball, dafür jedoch eine Vielzahl an Abspielfehlern. Entschieden wird dieses Spiel schließlich knapp vor dem Pausenpfiff. Ein eigentlich bereits geklärter Ball, ein FCG Akteur mit dem Rücken zum Tor des SVG und ohne Chance auf einen Abschluss knapp innerhalb des 16m Raums, eine völlig unnötige Attacke von Gregor Leber-Vracko, ein Pfiff, Elfmeter.  Absolut diskussionslos, absolut vertretbar. Dario Biscan tritt an und verwandelt dieses Geschenk knapp vor der Pause zum 2:0.

Nach der Pause folgt eine knapp 15-minütige Pause, in der unsere Mannschaft zumindest versucht, das Spiel unter Kontrolle zu bringen, mehr als Stückwerk kommt allerdings auch hier nicht raus. Unsere Mannschaft ohne jedes Selbstvertrauen, ohne Ideen, ohne Pressing. Man gewinnt so gut wie keine Zweikämpfe, holt sich auch so gut wie keine zweiten Bälle, weist gerade im zentralen Mittelfeld ein riesiges Loch auf und schafft es nicht, Großklein auch nur in irgend einer Phase dieses Spiels unter Druck zu setzen.

Verschiebt ohne Raumgewinn, leistet sich gleich wie im Spiel gegen Gamlitz viele unnötige Ballverluste durch fehlende Präzision im Passspiel und sorgt leider nur ganz selten für Überraschungsmomente beim Gegner. Will es gleich machen wie die Heimmannschaft und sucht sein Glück über untaugliche lange und hohe Bälle auf die Spitzen, die von ihren Kollegen heute komplett im Stich gelassen werden. Der Spielaufbau dauert heute viel zu lange, das Umschaltspiel bei Balleroberung funktioniert nicht, keiner übernimmt Verantwortung.

Und so kommt es, wie es kommen muss: Der nächste schwere individuelle Fehler im Mittelfeld, die Heimmannschaft mit dem schnellen Konter, einer präzisen Flanke und mit dem Kopfballtor von Thomas Koch zum 3:0 in der 59. Minute. Jetzt lassen unsere Spieler die Köpfe hängen und machen es nach einer voran gegangenen Maßflanke von Dario Biscan und einem Querpass auch dem Jüngsten im Team des FCG, Jan Watz, nicht wirklich schwer, in der 90. Minute zum Endstand von 4:0 zu treffen.

Fazit: So geht’s nicht, mit einem Auftreten wie heute kann man nicht gewinnen! Und zwar gegen keinen Gegner dieser Liga. Mag sein, dass sich das nach dem letzten Auftritt gegen Gamlitz und einer mit Sicherheit alles anderen als optimal verlaufenen Trainingswoche abgezeichnet hat. So aber darf man Trainer, Mitspieler und Fans nicht im Regen stehen lassen, so darf man nicht auftreten, dafür gibt’s keine Ausreden. Oder um es mit den Worten unseres Kapitäns Bernd Hold zu sagen, der mit dieser lautstarken Ansage an sein Team während des Spiels heute für den einzigen Aufreger aus Sicht des SVG sorgt:

„Jungs, hör ma auf so einen Sch… zu spielen und ständig mit den anderen zu schimpfen! Jeder soll auf sich selbst schauen, gemmas an, kämpf ma!“

Und genau das ist jetzt zu tun. Von jedem einzelnen. Vergessen wir das heutige Spiel, oder besser, lernen wir daraus. Haken wir es ab, konzentrieren wir uns auf Peggau. Zeigt im Training, dass ihr dieses Spiel vergessen machen wollt. Denn gegen den Tabellenletzten aus Peggau, da muss man liefern. Ohne Wenn und Aber. Und dafür heißt’s hart trainieren, wieder zu kämpfen und zu laufen, vor allem aber auch wieder als ein Team aufzutreten! Traut euch wieder was, denkt an die starke Vorbereitung und denkt daran, dass ihr all das könnt. Nicht allein, aber als Mannschaft. Daran gilt’s zu arbeiten. 

Also, gemmas an, Vollgas gegen Peggau!

Abhaken, Kopf hoch, jetzt erst recht!